Wandertage im Elbsandsteingebirge

Bereits vor einer Weile beschlossen die Kinder dass das diesjährige Urlaubsziel wieder Elbsandsteingebirge lautet. Seit vielen Jahren kommen wir in der Ferienwohnung von Familie B. in Postelwitz unter und durften dieses Jahr auch wieder ihre Gäste sein – die Letzten Gäste – da sich die Beiden leider zur Ruhe setzen.

Falls jemand eine gute Ferienwohnung in ähnlich guter Lage empfehlen kann… E-Mail an mich!

Dresden

Frauenkirche

Die Frauenkirche

Bei jedem Besuch im Elbsandsteingebirge ist ein Abstecher zur Verwandschaft in Dresden mit eingeplant und um die Zeit bis zum gemütlichen Beisammensein (und Kuchen) zu überbrücken gingen wir ein wenig in der Altstadt spazieren. Die Kinder drängelten zu einem Besuch des Dresdner Verkehrsmuseums. Dieser lohnte sich für Alle – für mich schöne alte Autos und Moppeds, für alle Anderen echte alte Eisenbahnen zum Anfassen und Einsteigen. Anschließend gab es gemütlich Mittagessen mit Bratwurst auf dem Neumarkt und wir statteten der Frauenkirche einen Besuch ab. Hier fand gerade Kirchweihfest zum 10. Jahrestag des Wiederaufbaus statt.

Ein weiterer Besuch Dresdens ist bereits für Dezember geplant, dann mit Striezelmarkt und Weihnachtstollen.

Obere Schleuse

Der sportliche Teil des Urlaub wurde mit einer einfachen Familien-Wanderung in Hinterhermsdorf begonnen. Ausgehend vom Parkplatz Buchenparkhalle ging es zu Fuß zur Oberen Schleuse. Hier wird die Kirnitzsch auf einer Länge von 700 Metern angestaut und man kann sich gemütlich per Kahn fortbewegen. Der Fährmann versorgte uns dabei mit den wesentlichen Informationen und hatte auch einige heitere Geschichten auf Lager.
Nächster Anlaufpunkt nach der Kahnfahrt war der Aufstieg zum Hermannseck. Hier kann man zwischen der bequemen und der „steilengen“ Variante wählen, wobei wir uns für letztere entschieden. Einige Wanderer kamen uns vor der entsprechend engen Passage bereits entgegen und sehr zum Spaß der Kinder blieben wir auf unserem Weg. Am oberen Aussichtspunkt gibt es neben der schönen Aussicht auch eine kleine Hütte die zur Rast einlädt bevor es auf den Rückweg zum Parkplatz geht.

Auf dem Schrammsteingratweg

Dienstag dann getrenntes Programm – die beiden Weiber gingen bummeln und shoppen während der Rest der Familie zum Wandern und Klettern in die Schrammsteine aufbrach. Von der Ferienwohnung ging es erst in Richtung Schmilka bis zum Parkplatz Holzlagerplatzweg. Hier geht es den Kostgensteig hinauf bis zum Schwarzen Loch und entlang des Malerwegs entlang zur Schrammsteinaussicht. Hinab geht es dann über den Mittelwinkel, da der Abstieg über den Wildschützensteig nicht erlaubt ist – „Mann“ hätte sich ja auch vorher informieren können und die Route anders herum planen können. Letztendlich ist es aber auch so eine schöne Route und nach einem kleinen Abstecher zum großen Schrammtor geht es über den Lattengrund zurück. Kurze Einkehr in der Schrammsteinbaude (mit Weizenbier und Palatschinken) und im Anschluss treffen wir den Rest der Familie zum gemütlichen Kaffeetrinken.

Hřensko – Ausflug in die böhmische Schweiz

Ruhig und beschaulich und vor allem ohne große Aufstiege ging es am nächsten Tag hinter die Grenze in den böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges. Das Auto wurde in Hřensko auf dem großen Parkplatz abgestellt und gleich in der Nähe befindet sich, deutlich ausgeschildert, der Eingang zu den Kamnitzklammen. Zirka zweieinhalb Kilometer kann man gemütlich durch die Herbstlandschaft spazieren, immer an der Kamnitz entlang, bevor man zur Bootsstation der Edmundsklamm gelangt. Ähnlich der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf wird man nun wieder per Kahn (und inklusive lustiger Informationen auf tschechisch und deutsch) durch die Edmundsklamm geschleust. Am Ende der Fahrt gibt es einen kleinen Imbiss und zu Fuß geht es weiter durch den herbstlichen Wald. Nach gut einem Kilometer kann man sich zwischen dem Rückweg über Mezná oder einer Verlängerung durch die Wilde Klamm entscheiden. Wir entschlossen uns für letzteres, in der Wilden Klamm geht es noch einmal per Kahn über die angestaute Kamnitz. Der Fährmann ist hier leider etwas wortkarg jedoch ist der folgende Rückweg durch den Wald nach Mezní Louka sehr still, sehr einsam, sehr herbstlich und sehr zu empfehlen. Am Ende des Weges wartete ein kleiner Spielplatz der den Kindern die Wartezeit auf den Bus sehr erleichterte.

Die Barbarine

Der Sage nach ist die Barbarine eine versteinerte Jungfrau, das immerwährende Mahnmal eines Strafgerichts, nach welchem es geschehen seyn soll, daß eine Mutter ihre Tochter Sonntags habe heißen in die Kirche gehen, die Tochter aber sey währender Kirche auf den Pfaffstein in die Heydelbeere gegangen, und als sie die Mutter daselbst angetroffen, habe sie die Tochter im Zorn verwünschet, daß sie müsse auf der Stelle zum Stein werden; worauf solches augenblicklich also geschehen, und daher diese zum Stein gewordene Jungfer auf immer allhier stehe, und mit ihrem Steinbilde alle ungehorsame Kinder warne. – Wikipedia

Irgendwann am Anfang des Urlaubs erzählte ich meiner vierjährigen Tochter die Geschichte woraufhin sie diese schlagartig auswendig konnte und allen Leuten, mit denen wir zu tun hatten, sogleich auf die Nase band. Nach Tagen der Aufregung ihrerseits, stand der Pfaffenstein mit Barbarine als Ausflugziel fest. Insgesamt hat sie dann die etwas mehr als vier Kilometer lange Wanderung mit zirka 300 Metern Höhenunterschied gut verkraftet (und allein bewältigt) und in der oben gelegenen Gastwirtschaft wartete neben einem Rapunzelturm noch ein Eis. Die Barbarine selbst war, sehr zu ihrer Verwunderung, doch etwas größer als in Ihrer Vorstellung.

Bastei

Eigentlich wollte ich am letzten Tag noch eine Runde mit der gesamten Familie zu den Affensteinen – die gesamte Familie entschied sich jedoch dagegen und es sollte etwas einfacher werden. Des Weiteren bestand man auf das 2012 eingeführte Forellenessen am Amselsee. Bisher haben wir auch noch nicht den Aufstieg zur Bastei über die Schwedenlöcher bewältigt, da diese 2013 wegen Felssturzgefahr gesperrt waren. Mit ein wenig Anstrengung und etwas Gemaule wurde jedoch alles erledigt und wir konnten uns am folgenden Tag entspannt auf den Heimweg begeben.

Wanderkarte

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