Sommer, Sonne, Saalachtal

Das Wichtigste im Urlaub ist ja immer der erste Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen. Im diesjährigen Sommerurlaub befanden wir uns im Saalachtal (Pinzgau/Österreich) und blickten direkt auf die Loferer Steinberge.

Lofer ist ein kleines, recht verwinkeltes Städtchen und der Tourismusverband bietet jeden Tag verschiedene, abwechslungsreiche Veranstaltungen für die ganze Familie an. Richtiges Heidi und Alpöhi-Feeling kommt jedoch auf wenn man mit der Seilbahn auf die Loferer Alm fährt. Hier oben gibt es neben saftig grüner Wiesen und diversen Schankwirtschaften auch jede Menge Kühe und Wanderwege. Da Wandern mit Kindern durchaus anstrengend sein kann haben wir uns entschieden die Tage abwechselnd mit Wandern und diversen Ausflügen zu verbringen.

Ausflüge

Salzburg

Auf Grund der Nähe zum Saalachtal drängte sich ein Ausflug in die Landeshauptstadt Salzburg geradezu auf. Die Altstadt ist zu Fuß leicht zu erkunden und wir wollten dabei natürlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen. Unsere Tochter erblickte nach Ankunft als Erstes die Festung Hohensalzburg: „Da will ich hin!“ und keine halbe Stunde später befanden wir uns mit zahlreichen anderen Touristen in der Standseilbahn die auf die Festung führte. Nachdem wir uns die im Inneren befindlichen Museen, Zimmer und Gänge angeschaut hatten gab es eine kurze Mittagspause im großen Innenhof. Den Rest des Tages verbrachten wir dann in der Altstadt mit Besuchen im Mirabellgarten, des Marktes, der Getreidegasse und dem Wohn- und Geburtshaus von Mozart natürlich. (Spar-Supermarkt im Geburtshaus ist natürlich irgendwie komisch). Österreichs Kaffeekultur wurde in der Getreidegasse mit den niedlichen Innenhöfen ebenfalls ausgiebig getestet.

Berchtesgaden

In fast jedem Supermarkt gibt es das Bad Reichenhaller Salz und wer genaueres über dessen Gewinnung erfahren mag, sollte einen Ausflug in das Berchtesgadener Salzbergwerk mit einplanen. Mittels Grubenbahn wird man in den Besucherstollen gefahren und an verschiedenen Stationen über Stollenvortrieb, Solegewinnung und den Transport des Salzes nach Bad Reichenhall informiert. Höhepunkte für die Kinder waren zwei riesige Rutschen im Bergwerk und eine Fahrt im Boot auf dem Spiegelsee. Klar durfte man auch mal die (salzige) Wand ablecken und von der gewonnen Sole probieren, nur fotografieren durfte man leider nicht.

Königssee

Das nächste Ausflugsziel befand sich nicht weit von Berchtesgaden entfernt – der Königssee. Der zugehörige Ort ist touristisch stramm durchorganisiert und besteht erstem Anschein nach zur Hälfte aus einem riesigen Parkplatz. Von hier gelangt man entlang zahlreicher Eisbuden und Souvenirläden zum Hafen und wir buchen eine Hin- und Rückfahrt nach Salet. Während der Überfahrt bekamen wir auch das berühmte Echo zu hören. Viele Gäste stiegen an der Station St. Bartholomä aus und obwohl der Ort interessant aussah und nach Brotzeit schrie blieben wir sitzen und fuhren zum anderen Ende des Sees. Es war zwar kein Wandertag aber dennoch ließen sich die Kinder zu einer kleinen Wanderung zum Obersee überreden.

Wanderungen

Wasserfallweg

Der erste Wandertag sollte etwas leichter ausfallen und hauptsächlich bergab führen. Wir fuhren von Lofer mit den Almbahnen bis zur oberen Station. Hier startet der sehr familienfreundliche Erlebnis- bzw. Wasserfallweg. Entlang des Weges befinden sich mehrere Stationen mit kleineren Aufgaben für die Kinder, hier wird zum Beispiel über die verschiedenen Enzianarten und andere Pflanzen am Wegesrand aufgeklärt. Nach zirka anderthalb Kilometern überraschte uns ein heftiger Regen und wir konnten uns an einer verlassenen Hütte unterstellen. Der Regen dauerte jedoch nicht sehr lang an und wir begaben uns entlang mehrerer Wasserfälle zum Loderbichl. Hier befindet sich die mittlere Station der Loferer Almbahnen und die Einkehr für den ersten Kaiserschmarrn des Urlaubs. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Lofer und wählen den Weg über den Krepperbauern. Hier passierten wir noch die Bischoffsquelle und eine alte wasserbetriebene Schmiede. Nach zirka 9 Kilometern Weg und 700 negativen Höhenmetern erreichten wir Lofer.

Iwonski-Höhe und Strohwollner Schlucht

Bei der zweiten Wanderung waren es lediglich 6 Kilometer Fußmarsch, diese hatten es jedoch in sich. Auf der ersten Hälfte des Weges – vom Loferer Zeltplatz zur Iwonski-Höhe über den „Michl-Stainer-Steig“ – mussten zirka 650 Meter Höhenunterschied bewältigt werden. Der Weg ist ziemlich schmal und steil – an einigen Stellen sollte man auch ein wenig schwindelfrei sein, insbesondere mit kleineren Kindern. Dafür wird man mit einem schönen Blick über das Saalachtal belohnt. In der zweiten Hälfte ging es auf ebenso schmalen Pfaden wieder bergab und wir passierten die Strohwollner Schlucht. Die Wege hier sind befestigt und wir können die Kleine endlich wieder frei laufen lassen. Festes Schuhwerk und lange Hosen sind für diese Wanderung empfehlenswert.

Grubhörndl

An Wandertag Nummer 3 fuhren wir wieder mit der Seilbahn auf die Alm. Zirka einen Kilometer gingen wir zusammen bevor sich die Wege trennten – Frau und Kinder gingen den Märchenwaldweg entlang zum Marmorsee und ich bestieg das Grubhörndl. Größtenteils verlief der Weg dabei über gute Almwege – ab und zu stand eine Kuh im Weg (Die Viecher bewegen sich auch kein Stück), kein Problem. Am Vortag regnete es ziemlich lange daher war der Weg an einigen Stellen etwas matschig und an einer von Kühen ziemlich weichgetretenen Stelle versank ich auch bis zum Knie im Matsch. In der letzten Passage kurz vor dem Gipfel ist auch etwas leichtere Kletterei erforderlich. Grundsätzlich ein sehr schöner Weg – feste Schuhe, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Nach dem Abstieg traf ich die Familie dann bei Kilometer 7 im Alpenhof Schönblick zur Brotzeit wieder.

Seisenbergklamm

Der Weg beginnt in Weißbach und führt entlang der sehr sehenswürdigen Klamm zum Stockklaus. Auf den insgesamt sechs Kilometern Hin- und Rückweg gibt es viel zu sehen und für die Kinder wieder Mitmachstationen. Im Großen und Ganzen gab es bei dieser Wanderung die wenigsten Quengeleien ;-) und die Pinzgauer Kasnockn beim Stockklaus lohnen sich ebenfalls.

Am gleichen Tag besuchten wir noch die auf gleichem Wege liegende Lamprechtsofenhöhle.

Auf den Spuren der Almbauern

Am letzten Wandertag schlossen wir uns einer vom Tourismusbüro und Almführerin Waltraud geführten Wanderung über die Loferer Alm an. Es stellte sich heraus dass der Weg der Marmorseerunde entsprach, die der Rest der Familie bereits am dritten Tag machte. Trotzdem machte die Almführerin den Weg nochmal zu einem besonderen Erlebnis. Pflanzen, Tiere und das Leben auf der Alm wurden genauestens erklärt und alle Fragen beantwortet.

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